Sind meine Beschwerden mit einer Sitzung erledigt?
Je nach Art der Beschwerden gibt es Unterschiede. Zum Beispiel braucht man bei einem akuten Erkältungsinfekt üblicherweise nur 5 Sitzungen. Bei chronischen Beschwerden, die bereits über einen längeren Zeitraum bestehen gibt es in der TCM die Faustregel: 1 Jahr Erkrankung - 1 Monat Behandlung. D.h. man benötigt bei chronischen Beschwerdebildern – abhängig vom Schweregrad und der Grundkonstitution zumindest 10 - 20 Sitzungen. Bei Tumorerkrankungen oder schweren chronifizierten Erkrankungen wird die TCM vor allem als Begleittherapie eingesetzt, weshalb sich die Behandlungsdauer nach der Dauer der Therapie richtet.
Können die Methoden der TCM Krebs heilen?
Die chinesische Medizin (TCM) arbeitet traditionell nach dem Prinzip der Präventivmedizin, die versucht Krankheiten dort vorzubeugen, wo sie entstehen können. In der westlichen Welt wird die TCM begleitend zur Chemo-/Radiotherapie eingesetzt. Sie unterstützt den Körper bei der Bewältigung von diversen Nebenwirkungen (Übelkeit, Leukopenie, generellen Veränderungen des Blutbildes, Müdigkeit, u.v.m.). Aber sie kann auch die organischen und energetischen Voraussetzungen (z.B. Immunsystem) stärken, die den Heilungsprozess unterstützen.
Wirkt eine TCM-Behandlung auch bei Kindern?
Ja. Kinder sprechen sogar sehr gut und schnell auf die Behandlung an.
Ist eine Behandlung während einer Schwangerschaft möglich?
Ja. Erwähnen Sie aber wenn eine Schwangerschaft besteht.
Kann man die Schulmedizin mit der TCM kombinieren?
Sie wären sogar ein sehr erfolgreiches Paar, da sie sich in ihren Methoden ergänzen können. Leider stößt die Zusammenarbeit mit der westlichen Medizin auf Probleme, da Schulmediziner häufig zu wenig über die Möglichkeiten der TCM informiert sind.
Wird TCM bei akuten oder chronischen Beschwerden eingesetzt?
Die Methoden der TCM – v.a. Akupunktur wie auch die Phytotherapie (Kräutertherapie) - werden sowohl bei akuten und bei chronischen Beschwerdebildern eingesetzt. Nahezu für jedes Beschwerdebild hat die TCM eine passende Anwendung zur Verfügung. Bei chronischen Erkrankungen können zusätzlich zur Behandlung auch regelmäßige QiGong-Übungen den Genesungsprozess unterstützen.
Kann man eine TCM-Behandlung auch machen, wenn man Angst vor Akupunkturnadeln hat?
Die entsprechenden Akupunkturpunkte können bei einer „Nadelphobie“ auch mittels Akupressur (Tuina Anmo), HACI-Anwendung (einen Kombination von Schröpfbehandlung, Akupressur & Magnettherapie) oder mittels elektrischem Softlaser stimuliert werden.
Woran erkenne ich, dass ein TCM-Therapeut gut ausgebildet ist?
Der TCM-Therapeut sollte bei jeder Sitzung den Patienten auf allen Ebenen wahrnehmen, gezielt Fragen stellen, Zungen- und Pulsdiagnose durchführen und individuell auf die Beschwerden des Patienten eingehen. Aus der Diagnose wird dann ein individuelles Behandlungskonzept, dass aus den spezifisch erfolgversprechenden Methodenmix besteht - zusammengestellt. Denn, kaum ein Beschwerdebild lässt sich nur mit einer einzeigen Behandlungsmethode beheben.
Wird in der TCM immer nur eine Methode eingesetzt?
Je nach Beschwerdebild werden unterschiedliche Behandlungsmethoden der TCM eingesetzt.
Dazu zählen Stimulation der Akupunkturpunkte, Guasha, Schröpfen, Moxibustion, Tuina AnMo, Phytopraxis, ErnährungsCoaching und Lebenspflege und Anleitung zur Kurzmeditation.
Die Methoden werden individuell in jeder Einheit – in Abstimmung auf den aktuellen Zustand des Menschen - zusammengestellt.
Muss ein TCM-Therapeut eine Ausbildung in China absolvieren?
Eine Ausbildung in China ist nicht erforderlich. Das Wissen über die 3000 Jahre alte chinesische Heilkunde kann auch hier in Europa erlernt werden und es gibt einige anerkannte Ausbildungsstätten (z.B. die Österreichische Gesellschaft für Traditionelle Chinesische Medizin – OGTCM).
Was ist der richtige Zeitpunkt um einen TCM-Therapeut aufzusuchen?
Die TCM ist eine Methode der Präventivmedizin (vorbeugend) und sollte daher nicht erst aufgesucht werden wenn der Körper/Geist nicht mehr weiterkönnen, sondern schon lange davor. Der richtige Zeitpunkt ist bei jedem Menschen individuell. In den meisten Fällen holen sich Patienten die TCM erst in ihr Leben wenn die westliche Medizin keine Antworten mehr hat und das Vertrauen in die westliche Medizin verloren gegangen ist oder sie eine Begleittherapie zur „Schulmedizin“ haben möchten.
Der richtige Zeitpunkt wäre allerdings bereits beim Auftreten bzw. „Spüren“ erster Symptome.
Kann die TCM auch Nebenwirkungen verursachen?
Die TCM basiert auf dem Prinzip, dass der Mensch in Einklang mit der Natur gebracht werden sollte. Darum wird das Beschwerdebild auch nicht direkt beseitigt, sondern die innere Energie – die Selbstheilungs- bzw. Selbstregulierungskräfte - des Patienten stimuliert. So beginnt der Körper sich selbständig zu Heilen. Aus diesem Grund ist bei der chinesischen Medizin auch kaum mit Nebenwirkungen zu rechnen.
Für welche Beschwerden ist die TCM besonders gut geeignet?
Besonders wirksam ist sie bei chronischen Beschwerden, den sogenannten Stiefkinder der westliche Medizin: z.B. bei Allergien, Depressionen, Verstopfungen, Blähungen, Wassersucht, Übergewicht, Kopfschmerzen, Beschwerden in den Wechseljahren, Harnbeschwerden, Schweißausbrüche, schwaches Immunsystem. Auch nach einer Krankheit oder Operation oder der Geburt eines Kindes zur Wiederherstellung der Gesundheit sowie als Unterstützung bei einer schweren Krankheit, wie Krebs, Multiple Sklerose, Autismus, Tics, Schlaganfall.
Und wo funktioniert sie nicht so gut?
Rund 20% der Menschen reagieren nicht auf Akupunktur bzw. die Stimulation von Akupunkturpunkten. Dem kann ein „Schleim-Syndrom“ (zentrales Störungsbild in der TCM – nicht zu Verwechseln mit dem schulmedizinischen „verschleimt sein“ der Atemwege) zugrunde liegen. In so einem Fall muss der Patient Geduld beweisen und der TCM und dem Körper Zeit geben, damit die Methoden der TCM ihre Wirkung entfalten können.
Kann man TCM auch bei akuten Notfällen anwenden?
Die TCM kann bei akuten Zuständen wie, Schwächezustände, Schwindel, Übelkeit, Ohnmacht, akuten Schmerzen, Müdigkeit, Unruhe durch das Ausgleichen der Energien angewendet werden, wenngleich die Philosophie der TCM eher der prophylaktische Ansatz ist.
Warum wirkt TCM manchmal dort wo schulmedizinische Therapien nicht wirken?
Während die westliche Medizin sich diagnostisch eher auf die apparative Methode stützt, versucht der TCM-Therapeut bereits bei der Anamnese mittels der Sinne: Augen, Nase, Ohren, Mund und drei seiner Finger (Pulsdiagnose), das Störungsmuster der Patienten wahrzunehmen. Dies beinhaltet nicht nur die körperlichen Befindlichkeiten sondern auch die emotionalen. Bei der Therapie verwendet die westliche Medizin v.a. pharmazeutische Substanzen, die TCM vertraut mehr den Methoden der Naturmedizin. Wo die westliche Medizin das Skalpell benutz, setzt die TCM erst mal die Akupunkturnadel ein. Aber der wesentliche Unterschied liegt darin, dass die Schulmedizin eher eine „Reparaturmedizin“ ist, während die TCM bereits die Wurzeln der Krankheit erkennt und mit ihren Methoden auch dort ansetzt.
© 2017 by barbara bergmann